Newsletter – Rückblick 2020 und Ausblick 2021

2020 war ein Jahr voller Herausforderungen. Die Covid-19-Pandemie legte uns so manche Steine in den Weg. Durch digitale Alternativen konnten wir trotzdem zahlreiche Veranstaltungen mit einer bunten Mischung verschiedener Themen stattfinden lassen. Wir haben viel Neues gelernt  und sind kreativ geworden, um Ihnen auch weiterhin in Ihrer Weiterbildung beiseite stehen zu können.

Wir hoffen, dass auch Sie das von der Corona-Pandemie geprägte Jahr 2020 gut gemeistert haben und wünschen Ihnen ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2021.

Ihr KWASa – Team

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Seminartage

Neben den Seminartagen haben wir bedingt durch die Pandemie-Situation für uns neue, digitale Wege eingeschlagen. Die Onlineseminare haben insgesamt gut funktioniert und zeigten uns Ergänzungsmöglichkeiten auf, so dass wir auch zukünftig zusätzlich Onlineseminare anbieten möchten.

Ab sofort können Sie auf unserer Homepage die Seminarpakete für 2021 buchen und sich für die Seminare Anfang des Jahres anmelden. Um eine Plattform zum Vernetzen und Austauschen zwischen Weiterbildenden und ÄiW zu bieten, werden wir in Plauen eine Kombination aus Seminartag und Train-the-Trainer-Fortbildung mit Rahmenprogramm organisieren.

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Mentoring

Ihnen brennen Fragen zu Ihrer Weiterbildung unter den Nägeln? Sie freuen sich über Tipps und Kniffe Gleichgesinnter und das Knowhow einer/eines erfahrenen Allgemeinmediziner:in? Oder haben Sie Lust Ihre Erfahrungen weiterzugeben? Dann ist unser Mentoringprogramm genau das Richtige für Sie. Ergänzend zu unseren Seminartagen, haben Sie die Chance, sich einfach und regelmäßig mit Ihren Kolleginnen und Kollegen zu Themen rings um Ihre Weiterbildung und Ihrer Rolle als Ärztin oder Arzt auszutauschen. Bisher warten hierfür Mentoringgruppen in Leipzig, Dresden, Meißen, Chemnitz, Aue, Freiberg, Plauen oder Zwickau auf Sie.

Weitere Informationen zum Metoringprogramm finden Sie hier.


Frau Dr. med. Weiss (FÄ für Allgemeinmedizin in Dresden) und Frau Dr. med. Bitterlich (ÄiW in Leipzig), haben von Ihren Erfahrungen in und mit der Gruppe berichtet:

Was bedeutet „Mentoring“ im KWASa und was bringt mir das eigentlich? – Auszüge aus einem Interview* mit Frau Dr. med. Bitterlich (Mentee) und Frau Dr. med. Weiss (Mentorin in Dresden), 09/2020.

Wie kann ich mir das Mentoring vorstellen? Ist das ein Seminar im kleinen Kreis oder ein Stammtisch? Was unterscheidet das Mentoring von anderen Veranstaltungen, wie z. B. Fortbildungen oder Qualitätszirkel?

Mentee: „Es ist ein bisschen wie die Seminargruppen im Studium. Eine kleine Gruppe sucht sich ein Thema aus, zu dem der Mentor etwas erzählt. Außerdem erzählen immer alle Teilnehmer, wie es bei Ihnen gerade läuft, welche Probleme sie evtl. haben, man kann von den Erfahrungen der anderen profitieren und bekommt Tipps. Mitunter erfährt man auch wichtige Dinge, die einem evtl. durch die Lappen gegangen wären – z.B. wie das Logbuch zu führen ist etc.“

Mentorin: „Nun der Unterschied zu Fortbildungen liegen auf der Hand. Ich halte vor den Mentees keine Fachvorträge, sondern es ist ein Austausch und eine Diskussion der unterschiedlichen Sichtweisen und Problembewältigungen während der Weiterbildung, die ich moderiere und ggf. natürlich mit meinen Erfahrungen und meinem Wissen bereichere.“

Warum bist du dabei bzw. was bringen dir die Treffen? Ist ja immerhin ein Termin mehr im Quartal…  Was schätzen Sie am Mentoring bzw. an den Treffen?

Mentee: „Der Erfahrungsaustausch ist sehr wertvoll, gerade weil ältere und neuere Assistenten dabei sind und man voneinander lernen kann. Auch bei Problemen in der WB bekommt man Rückenwind. Auch Erfahrungen für die Prüfungsvorbereitung sind sehr wertvoll und man vernetzt sich in der Region, was gerade dann als Hausarzt sehr wichtig ist.“

Mentorin: „Das Mentoring empfinde ich als große Bereicherung. Ich kann viele Informationen der Treffen auch für meine Praxis und meine Funktion als Weiterbilderin verwenden. Die Begeisterung der jungen Kollegen für das Fach ist toll.“

Braucht es viel Zeit die Treffen vorzubereiten? Wie werden Sie in Ihrer Aufgabe unterstützt?

Mentorin: „Vorbereitungszeit ist immer etwas abhängig vom Thema. Manchmal etwas länger, manchmal nur kurz. Sehr gute Unterstützung bei Fragen habe ich immer durch die KWASa -Mitarbeiterin Frau Rau erhalten.“

Würdest du/Sie das Mentoring deinen/Ihren Kolleg:innen weiterempfehlen?

Mentee: „definitiv“

Mentorin: „Ja, ich würde die Kollegen motivieren, Mentor zu werden, die selbst ausgebildet haben oder ausbilden, da die Diskussion der unterschiedlichen Eindrücke und Sichtweisen auf die Weiterbildung und den weiteren Entwicklungsweg auch eine wichtige Reflektion auf die eigene betreute Weiterbildung darstellen und damit eine wichtige Bereicherung für die eigene Tätigkeit sind.“

*Das Interview wurde von Antje Rau (Koordinatorin Mentoring im KWASa) geführt.

Das vollständige Interview finden Sie hier.


Train-the-Trainer

Wir freuen uns allen (zukünftigen) Weiterbilderinnen und Weiterbildern in der Allgemeinmedizin in diesem Jahr zum ersten Mal ein Train-the-Trainer (TtT) Format anbieten zu können, das sich vor allem mit grundlegenden Inhalten der Weiterbildungstätigkeit befasst. Interaktiv und praxisnah beschäftigen wir uns im ganztägigen BASIS-TtT mit Informationen und Ihren Fragen zu Themen wie Beantragung der Weiterbildungsbefugnis, über Techniken zur Vermittlung von Fertigkeiten oder Feedbacks, bis hin zur Erstellung eines Weiterbildungszeugnisses. Um Ihre Vernetzung mit anderen Kolleg:innen zu unterstützen und miteinander ins Gespräch zu kommen, möchten wir Sie schon am Abend vor der Veranstaltung zum gemeinsamen Get-together in gemütlichen Ambiente einladen.

Alle weiteren Informationen inkl. Programm, Übernachtungsmöglichkeiten und Kosten finden Sie zu entsprechender Zeit auf unserer Homepage. 


Evaluation

Vielen Dank führ Ihre fleißige Teilnahme an unseren zahlreichen Evaluationen! Wir freuen und, dass unsere Veranstaltungen von Ihnen so gut bewertet worden sind. Einen kleinen Einblick in die Ergebnisse der Gesamtauswertung unserer Veranstaltungen für das Jahr 2020 möchten wir Ihnen weitergeben:


Covid-19-Studie

Im Frühjahr 2020 haben wir eine Studie zu den Auswirkungen des Covid-19-Virus in der Facharztausbildung durchgeführt. Die Erhebung untersuchte, wie sich das Stimmungsbild im beruflichen Kontext von ÄiW durch eine solche Pandemie verändert, um in diesem Zusammenhang Belastungsattribute und den Umgang mit diesen zu erforschen. Wir haben uns die Frage gestellt: Wie treten angehende Hausärzt:innen dieser außergewöhnlichen Situation gegenüber? Dabei bezogen wir uns auf drei Aspekte 1. Mentales Wohlbefinden, 2. Schutzmaßnahmen und 3. Informationsbeschaffung.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Zeit während der ersten Corona-Hochphase für viele der ÄiW als belastend empfunden wurde. Nur 27 % gaben an,  keine emotionale Herausforderung erlebt zu haben. Dabei konnten wir sowohl innerhalb des privaten, als auch des beruflichen Umfeldes Belastungsattribute herausstellen, wie beispielsweise unkontrollierbares Patientenverhalten, die Angst vor der Ansteckung der Familie oder kollegiale Unstimmigkeiten. Einen großen Aspekt spielten dabei die Informationen zu Covid-19. Hierbei zeigte sich, dass die Mehrheit Informationen selbst recherchierten. Die aktive Unterstützung durch zuständige Behörden, wie dem RKI, dem Gesundheitsamt oder fachspezifische Portale wie DEXIMED war gering. Nur 26 % der Befragten erhielten Informationen von fachspezifischen Informationsträgern. Demgegenüber konnten wir ein positives Bild der Unterstützung am Weiterbildungsort feststellen. Ca. 60 % erfuhren durch fördernde Kommunikation und positiv auswirkendem Verhalten der Weiterbilder:innen Unterstützung. Trotzdem wünschen sich 40 % der Befragten mehr Angebote zur emotionalen Unterstützung.

Die Studie zeigt, dass ausreichend Schutzmaßnahmen, ein gewisses Unterstützungsgefühl in der Praxis sowie die Informationsbereitstellung und –weitergabe eine wichtige Rolle im beruflichen Umgang mit  COVID-19-spielen. Es wurden sich mehr Präventionen, Aufklärung über die Auswirkungen auf den Alltag, Studienvergleiche und das Trainieren anhand von Fallbeispielen gewünscht. Diese Ergebnisse möchten wir als KWASa nutzen, um passende Weiterbildungsangebote zu entwickeln.